Pfannkucheneis

Pfannkucheneis, die Seerosenblätter der Polarregionen, besteht aus abgerundeten Platten aus frisch gefrorenem Wasser

Pfannkucheneis

Was ist Pfannkucheneis?

Pfannkucheneis ist ein Begriff, der allgemein kreisförmige Eisformationen mit einem Durchmesser von 30 cm bis drei Metern und einer Dicke von bis zu 10 cm beschreibt. Pfannkucheneis ist in der Regel gruppiert, und die Ränder von Pfannkucheneisstücken sind aufgrund des häufigen Zusammenstoßes mit anderem Eis oft erhöht. Die Anhäufung von Schneematsch und Frazil-Eis, einer Ansammlung von Eiskristallen, die sich auf bewegtem Wasser bilden, trägt ebenfalls zu den erhöhten Rändern von Pfannkucheneis bei.

Pfannkucheneisherstellung

Pfannkucheneis bildet sich häufig unter Fetteis, einer dünnen Eisschicht, die sich auf der Oberfläche von bewegtem Wasser (z. B. in aufgewühlten Meeren) bildet und oft auch Brucheis und Schneematsch enthält. Wenn die schwimmenden Eisschalen des Fetteises zerbrechen, bildet sich aus den Stücken Pfannkucheneis.

Bei größeren Wasserturbulenzen kann aus Pfannkucheneis ein größerer Eiskörper entstehen, wenn Eisstücke übereinander geschoben werden und schließlich zu festen Platten zusammenfrieren. Diese Platten werden zu Eisschollen und können sich in diesem Stadium zu noch größeren Eisdecken verdichten.

Das wachsende Pfannkucheneis der Arktis

Pfannkucheneis soll in der Arktis zunehmen, und einige Forscher spekulieren, dass der Klimawandel ein Faktor sein könnte, der dazu beiträgt. Es wurde sogar behauptet, dass die Anhäufung von Pfannkucheneis den Temperaturanstieg beschleunigen könnte.

Da ein Großteil des größeren arktischen Meereises abgenommen hat, ist mehr Oberflächenwasser dem Wind ausgesetzt. Die von diesem Wind erzeugten Wellen haben zu der Aufregung geführt, in der Pfannkucheneis häufig auftritt. Außerdem ist durch die runde Form des Pfannkucheneises ein größerer Teil des Wassers der Sonneneinstrahlung ausgesetzt, die andernfalls vom Meereis reflektiert worden wäre.

Pfannkucheneis und andere Formationen

Pfannkucheneis ist keineswegs ein isoliertes Phänomen, sondern kommt in einer Vielzahl von Eisformationen und Verhaltensweisen vor. Pfannkucheneis ist als “neues Eis” bekannt, das jedes kürzlich gebildete Eis bezeichnet, das noch nicht in eine feste Form gebracht wurde. Frazil-Eis, das aus Spicules und Platten besteht, gehört ebenfalls zu dieser Gruppe.

Slush, also mit Wasser gesättigter Schnee, zählt ebenfalls zu Neueis. Außerdem gibt es Shuga (Eisklumpen, die nur wenige Zentimeter groß sind und eine schwammige Konsistenz haben) und Fetteis (eine Anhäufung von Frazil-Eis zu einer suppigen, ölschlickartigen Schicht, die sich auf der Oberfläche von schnell abgekühltem Wasser bildet).

Pfannkucheneis ist nur eine Stufe in dieser Entwicklung, die von neuem Eis über Nilas (stärkere Eiskrusten) zu jungem Eis (zwischen Nilas und einjährigem Eis) und so weiter verläuft. Das Studium des Eises ist nicht nur faszinierend in seiner Vielfältigkeit, es sagt auch viel über die polaren klimatischen Bedingungen aus.

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